Es kommt Bewegung in die politische Debatte um eine Altersbeschränkung beim Verkauf von Energy Drinks. Während die SPD-Gesundheitspolitikerin Ursula Schulte ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche vorschlug, wies Gitta Connemann (CDU) diesen Vorschlag zurück.
„Eine Altersbeschränkung muss es auch in Deutschland geben“, erklärte Schulte in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung. Sie verwies auf Großbritannien, wo einige Handelsketten, darunter auch die deutschen Unternehmen Aldi Süd und Lidl, den Verkauf an Jugendliche unter 16 Jahren bereits gestoppt haben. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte unterstützte den Vorstoß. Medizinerinnen und Mediziner warnen bereits seit Jahren vor den Gesundheitsgefahren durch Energy Drinks, gerade bei jungen Menschen.
CDU gegen Altersbeschränkung bei Energy Drinks
Die Vizevorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion konterte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Verbote sind keine Antwort. Im Gegenteil: Diese erhöhen den Reiz. Was käme dann als nächstes? Kaffee, Cola, Burger oder Chips?“ Connemann erklärte außerdem, dass die europäischen Vorgaben für Energy Drinks 2014 mit Grenzwerten und Warnhinweisen weiter verschärft worden seien.
Warnhinweise reichen nicht
Dabei reichen Grenzwerte und Warnhinweise auf den Dosen nicht aus. Gerade Kinder und Jugendliche konsumieren immer wieder viel zu viel von den süßen Wachmachern. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) konsumieren 68 Prozent der Jugendlichen in der EU Energy Drinks. Und dabei bleibt es nicht nur bei einer Dose: Jeder vierte jugendliche Konsument trinkt drei oder mehr Dosen auf einmal. Damit überschreiten sie sogar die für Erwachsene empfohlene Maximaldosis Koffein von 200 Milligramm – entgegen den Warnhinweisen auf der Dose.
Bundesregierung muss handeln
Als bekannt wurde, dass Lidl und Aldi Süd in Großbritannien künftig keine Energy Drinks mehr an unter 16-Jährige verkaufen, startete foodwatch eine Protestaktion. Zehntausende Verbraucherinnen und Verbraucher beteiligten sich an der E-Mail-Aktion und forderten die Discounter auf in Deutschland mit einer Altersbeschränkung nachzuziehen. Doch die Unternehmen bleiben stur. Zeit also, dass die Bundesregierung endlich handelt und den Jugendschutz nicht den Discountern überlässt.
(mit dpa)