Frage des Monats 01.08.2012

„Was ist „Frozen Yogurt“ – wirklich einfach nur „gefrorener Joghurt“?“

Antwort der Ernährungsexpertin Astrid Gerstemeier:

Der in den letzten Jahren sehr beliebt gewordene „Frozen Yogurt“ ist ein Dessert, das  dem Speiseeis  sehr ähnelt – mit dem Unterschied, dass bei der Herstellung Magermilch oder Magerjoghurt verwendet werden. Daher ist zumindest der Fettgehalt deutlich niedriger als bei normalem Speiseeis. Häufig beinhaltet er auch, je nach Hersteller, weniger Zucker.  

Frozen Yogurt wird in vielfältigen Zusammensetzungen und je nach Anbieter mit unterschiedlichen Zutaten bzw. Inhaltsstoffen angeboten. Bereits in den 80er-Jahren wurde in den USA ein säuerlich erfrischender Joghurt in geeister Form auf den Markt gebracht.

Wichtiger Bestandteil: Luft

Mittlerweile wird Frozen Yogurt auch bei uns in Supermarkt-Tiefkühltheken, diversen Eisdielen und speziellen Cafés angeboten.

Bild: fotolia.com / sonnenklang

Bei den Produkten im Supermarkt sind neben der Zutat fettfreie Milch unter anderem noch Zucker, gesäuerte pasteurisierte fettfreie Milch, Milchpulver, Fruktose, Dextrose, natürliche Aromen, Zitronensäure, Guarkernmehl, Maltodextrin, Mono- und Diglyzeride sowie Stärke zu finden.

In Cafés oder  Eisdielen ist der Frozen Yogurt im besten Fall tatsächlich ganz einfach ein frischer Joghurt,dessen Hauptanteil eine nicht deklarierte Zutat ausmacht: nämlich Luft. 50-80  Prozent Luft werden in Spezialmaschinen der Grundmasse aus Joghurt und Milch zugesetzt, wodurch die cremige Konsistenz – ähnlich wie bei Softeis – entsteht. Auf ein Bindemittel, wie zum Beispiel Guarkernmehl, kann aber auch hier häufig nicht verzichtet werden.  Ob zusätzlich Zucker zugesetzt wird, wäre zu erfragen.

Toppings mitentscheidend für Kaloriengehalt

Außerdem wird eine Vielzahl von sogenannten „Toppings" angeboten, die auf den gefrorenen Joghurt gestreut werden. Im Angebot sind beispielsweise frische Obstsorten, Nüsse, Streusel oder Schokoflocken, mit denen der Kunde seinen Frozen Yogurt nach Vorliebe und Geschmack abrunden kann. Nicht zuletzt die Wahl der Zutaten für das Topping entscheidet also über die Zucker- und Kalorienmenge der sommerlichen Erfrischung. 

Worauf Sie achten sollten: Joghurt-Kulturen sterben bereits bei erhöhten Zimmertemperaturen ab. Fragen Sie in der Eisdiele also besser nach, ob der Frozen Yogurt auch tatsächlich mit frischen Zutaten zubereitet wurde und nicht mit einem flüssigen Fertigprodukt, das ungekühlt haltbar gemacht oder pasteurisiert wurde. Alles andere ist allenfalls ein Eis mit Joghurtgeschmack.

Einfach zu Hause selber machen

Mein Tipp: Probieren Sie doch mal, Joghurt einfach selbst einzufrieren. Stecken Sie zum Beispiel einen Holzspatel als Eisstil durch den noch verschlossenen Deckel eines Joghurtbechers und frieren diesen ein – nach drei bis fünf Stunden ist eine feste, aber noch cremige Konsistenz erreicht.

Oder Sie nehmen einen Naturjoghurt ihrer Wahl – je fettärmer, desto cremiger ist in gefrorenem Zustand die Festigkeit  – und schlagen ihn mit dem Schneebesen oder elektrischem Handrührgerät richtig auf. Dann stellen Sie ihn entweder portioniert oder als Gesamtmenge in den Gefrierschrank. Und erhalten, wie oben beschrieben, nach einigen Stunden Ihren Frozen Yogurt.

Je nach Geschmack und Vorliebe können Sie diesen schließlich mit Fruchtpürees, Streusel, Knuspermüsli o.ä.  ergänzen.