Frage des Monats 01.04.2025

Hat Ernährung Einfluss auf Akne?

Faruk Tokluoglu @faruk-tokluolu / diversifylens via canva.com

Ob die Ernährung eine Rolle bei der Entstehung von Akne spielt, wird schon lange diskutiert. Für manche ist es ganz klar: Wer sich gesund ernährt, hat auch eine bessere Haut. Andere sehen keinen Zusammenhang. Betrachtet man aktuelle Studien, wird deutlich: Neben genetischen und hormonellen Faktoren spielen vor allem entzündliche Prozesse im Körper eine wichtige Rolle. Das bedeutet: Eine Ernährung, die Entzündungen hemmt, kann sich positiv auf die Haut auswirken.

Ernährungsberaterin Alice Luttropp antwortet:

Alice Luttropp

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Die Entzündungshemmende Ernährung

Bestimmte Lebensmittel können Entzündungen im Körper senken. Besonders hilfreich ist eine pflanzenbetonte Ernährungsweise mit gesunden Fetten, z. B. aus Leinöl, Walnüssen und Chiasamen. Auch fetter Fisch wie Lachs und Hering können unterstützen. Diese enthalten sogenannte Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Haut bei der Regeneration unterstützen.

Weniger empfehlenswert ist hingegen der Verzehr von Schweinefleisch. Es enthält viel Arachidonsäure, die Entzündungen befeuern kann. Eine Reduktion von Schweinefleisch zugunsten von magerem Geflügel oder Fisch ist empfehlenswert, um entzündungsfördernde Einflüsse zu minimieren.

Zucker und Weißmehl – schlecht für die Haut?

Ein weiterer Aspekt, der das Hautbild verschlechtern kann, ist ein hoher Konsum von Zucker und Weißmehlprodukten. Lebensmittel mit hohem glykämischen Index wie Zucker, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten führen zu schnellen Blutzuckerspitzen. In der Folge produziert der Körper mehr Insulin. Das kann bestimmte Hormone anregen, die die Talgproduktion erhöhen, was wiederum zur Porenverstopfung und zu Akne führen kann.

Kuhmilch und Whey-Protein: mögliche Auslöser?

Mehrere Studien zeigen, dass auch Milchprodukte wie Milch, Käse und Molkenprotein (Whey) bei manchen Menschen die Akne verschlimmern können. Grund dafür könnten bestimmte Hormone und Aminosäuren in der Milch sein. Nicht jeder Mensch ist jedoch gleich betroffen. Wer vermutet, dass Milchprodukte das Hautbild beeinflussen, kann testweise für einige Wochen darauf verzichten. Diese sogenannte Auslassdiät, in diesem Fall indem man über Wochen oder Monate Kuhmilchprodukte nicht konsumiert, kann jede Person für sich individuell austesten, ob durch den Verzicht auf Milch ein positiver Effekt auf das Hautbild eintritt.

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Gesunder Darm für eine gesunde Haut

Auch der Darm beeinflusst die Haut. Ein ausgeglichenes Mikrobiom kann Entzündungen im Körper verringern. Lebensmittel mit einer prä- oder probiotischen Wirkung, zum Beispiel Joghurt, Sauerkraut oder Kimchi, unterstützen die Darmflora. Ebenso wichtig sind Ballaststoffe aus Gemüse und Vollkornprodukten – sie fördern das Wachstum „guter“ Darmbakterien und wirken ebenfalls entzündungshemmend.

Fazit: Ernährung kann helfen – und schadet nicht

Studien deuten darauf hin, dass eine entzündungshemmende, zuckerarme Ernährung mit gesunden Fetten dazu beitragen kann, Akne zu lindern. Auch ein gesunder Darm, weniger Zucker und Weißmehlprodukte und eventuell der Verzicht auf Milchprodukte können das Hautbild verbessern.

Möglicherweise ist der Effekt der Ernährung nicht so groß, wie sich manche:r Betroffene:r erhoffen mag, aber ein Versuch ist es allemal Wert. Denn die beschriebenen Ernährungstipps sind auch gut für die allgemeine Gesundheit: Sie beugen präventiv ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Man tut also nicht nur der Haut, sondern dem ganzen Körper etwas Gutes.

Quellen: