In Italien müssen zwei Kammern des Parlaments CETA zustimmen: der Senat und die Abgeordnetenkammer. Im Jahr 2017 begann die Ratifizierung im Auswärtigen Ausschuss des Senats, diese wurde aber gestoppt. Seitdem wurden keine neuen Versuche unternommen, den Ratifizierungsprozess zu starten. Jüngste Regierungserklärungen deuten darauf hin, dass CETA dem Parlament in nächster Zeit nicht vorgelegt werden wird.
Im Moment gibt es in keiner der beiden Kammern des Parlaments eine klare Mehrheit gegen CETA und die Position der neuen italienischen Regierung zu CETA ist nicht bekannt. Es gibt jedoch eine interfraktionelle Gruppe von Parlamentariern aus beiden Kammern, die in wichtigen parlamentarischen Ausschüssen sitzen und gegen das Abkommen sind. In der Gruppe sind alle Parteien außer der rechtsextremen Partei Fratelli vertreten.
In Italien konzentriert sich die Opposition gegen CETA auf Ernährungs- und Landwirtschaftsfragen (Herkunftskennzeichnungen von regionalen Spezialitäten wie Parmesan, Pestizide, Glyphosat) sowie - in geringerem Maße - auf Interessen der Industrie.
Viele zivilgesellschaftliche Gruppen wie Gewerkschaften (CGIL, der größte Gewerkschaftsverband), Verbrauchergruppen, Umweltorganisationen und Coldiretti, der größte landwirtschaftliche Verband in Italien, sind gegen CETA.