Rewe: Hähnchen Brustfilet
Rewe rechnet Fleisch „klimaneutral“, indem es falsche CO2-Zertifikate nutzt. Die Eigenmarke „Wilhelm Brandenburg“ wird so zur Klimalüge. Zum Ausgleich von Emissionen soll in Peru Wald geschützt werden – stattdessen werden dort Bäume abgeholzt.
Dafür hat Rewe den Goldenen Windbeutel 2021 für die dreisteste Werbelüge des Jahres erhalten. Details zur Übergabe finden Sie hier. Für eine detaillierte Darstellung der foodwatch-Kritik und dem fragwürdigen Kompensations-Projekt lesen Sie einfach weiter.
Das Hähnchen-Brustfilet der Rewe-Eigenmarke Wilhelm Brandenburg wirbt auf der Schauseite der Verpackung mit dem „Klimaneutral“-Logo von Climate-Partner. Damit erweckt Rewe den Eindruck, Fleisch sei ein klimafreundliches Lebensmittel. Das Gegenteil ist der Fall: Die Tierhaltung trägt weltweit mit über 15 Prozent zu den vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen und damit zum Klimawandel bei. Auch wenn die Produktion von Geflügelfleisch weniger Treibhausgase emittiert als die von Rindfleisch, ist eine pflanzenbasierte Ernährung deutlich klimafreundlicher.
Fragwürdiges Projekt zur Kompensation von Treibshausgasen
Für die vermeintliche „Klimaneutralität“ werden Treibhausgas-Emissionen kompensiert. Insgesamt 9 179 424 Kilogramm CO2e gleicht Rewe für die Eigenmarke Wilhelm Brandenburg aus. Dafür werden ausschließlich Zertifikate des Projekts „Tambopata / Waldschutz mit nachhaltigem Paranussanbau“ gekauft. Mit anderen Worten: Im Gegenzug für die Fleischproduktion brüstet Rewe sich damit, Klimaschutz in Peru zu finanzieren.
Eine von foodwatch beauftragte Recherche hat ergeben: Das Tambopata-Projekt in Peru schützt den dortigen Wald und damit auch das Klima nicht. Die Aussage „Klimaneutral“ ist also falsch und irreführend. Es gibt keinen Grund zur Annahme, das Projekt würde zusätzliche Emissionen einsparen. Im Gegenteil: Nach Projektbeginn hat die Entwaldung nicht wie versprochen abgenommen, sondern zugenommen.