Protest gegen tierquälerische Anbindehaltung
Heute Morgen vor dem Bundesratsgebäude in Berlin: Aktivist:innen von foodwatch protestieren gemeinsam mit Greenpeace und Vier Pfoten gegen die tierschutzwidrige Anbindehaltung von Kühen.
Der Bundesrat stimmt am heutigen Freitag über seine Stellungnahme zum neuen Tierschutzgesetz der Bundesregierung ab. In dem Gesetzentwurf von SPD, Grünen und FDP steht unter anderem, dass die Anbindehaltung verboten werden soll, allerdings mit langen Übergangsfristen und mit Ausnahmeregeln für kleine Höfe.
Gemeinsam mit Greenpeace und Vier Pfoten stand foodwatch heute vor dem Bundesratsgebäude in Berlin. Die Aktivist:innen forderten die Länderkammer mit Plakaten und Sprechchören dazu auf, sich für ein klares und lückenloses Verbot der tierquälerischen Praxis auszusprechen.
Protestieren Sie mit!
Bitte unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition – zeigen wir Minister Özdemir, dass zigtausende Menschen ein Ende der tierquälerischen Anbindehaltung wollen!
Mehr als 1 Million Rinder in Anbindehaltung
Rinder leben eigentlich auf Weideflächen in sozialen Herden und laufen täglich mehrere Kilometer – in Anbindehaltung unmöglich. Tiermedizinische Studien zeigen zudem, dass Milchkühe, die im Stall fixiert sind, besonders häufig unter schmerzhaften Euterentzündungen leiden. Deutschlandweit leben mehr als eine Million Milchkühe und Bullen auf engstem Raum angebunden und können sich kaum bewegen. Etwa jeder dritte Milchviehbetrieb hierzulande hält seine Kühe in Anbindehaltung.
Von wegen grüne Weide: Mehr als eine Million Kühe und Rinder leben in Deutschland angekettet im dunklen Stall und können sich kaum bewegen, teilweise ihr Leben lang.Kampagnen und Recherchen
Tierschutzwidriger Ampel-Vorstoß
SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag 2021 versprochen, die Anbindehaltung zu beenden. Die kürzlich vom Bundeskabinett beschlossene Novelle des Tierschutzgesetzes sieht jedoch eine Übergangsfrist von zehn Jahren vor, bevor das Verbot greift. Zudem soll die sogenannte Kombihaltung weiterhin erlaubt sein: Kleine Höfe mit höchstens 50 Rindern sollen ihre Tiere weiter anbinden dürfen, wenn sie im Sommer auf die Weide können und im Winter zwei Mal pro Woche Auslauf haben.
Aktivist:innen von foodwatch protestierten gemeinsam mit Greenpeace und Vier Pfoten vor dem Bundesrat und forderten ein grundsätzliches Verbot der Anbindehaltung. Der von der Bundesregierung vorgeschlagene Kompromiss, wonach nur die ganzjährige Fixierung verboten wird, die sogenannte Kombihaltung jedoch erlaubt bleibt, ist klar tierschutzwidrig. Über eine E-Mail-Protestaktion von foodwatch fordern bereits mehr als 60.000 Bürger:innen ein Ende der Kettenhaltung.
Weiterführende Informationen
- Mehr als eine Million Rinder in Deutschland leben in Anbindehaltung
- 28.300 rinderhaltende Betriebe praktizieren diese Haltungsform, 35 Prozent aller Milchviehbetriebe
- Rund die Hälfte aller Milchviehbetriebe in Bayern hält ihre Tiere in Anbindehaltung
- Studie zu Euterentzündungen bei Kühen in Anbindehaltung
- Rechtsgutachten: Anbindehaltung verstößt gegen Tierschutzgesetz