Windbeutel-Erfolg: Bio-Hersteller Denree kündigt Änderung an
Bereits wenige Stunden nach Beginn der Wahl zum Goldenen Windbeutel kündigte der Bio-Hersteller Dennree an, das Etikett seines nominierten Produkts „Bratöl Olive“ zu überarbeiten. foodwatch nominierte das Öl für die Online-Wahl zur Werbelüge des Jahres auf www.goldener-windbeutel.de, weil der Name und die Produktaufmachung den Eindruck erwecken, es handele sich um reines Olivenöl. Tatsächlich besteht das Produkt jedoch zur Hälfte aus weniger hochwertigem Sonnenblumenöl.
Dass das „Bratöl Olive“ zur Hälfte aus schnödem Sonnenblumenöl besteht, verriet bisher nur der Blick ins Kleingedruckte auf der Rückseite. Dennree schrieb nun an foodwatch: „Diese Nominierung enttäuscht uns sehr, da es nicht unsere Absicht war, unsere Kundinnen und Kunden zu täuschen.“ In dem Schreiben kündigte der Hersteller an, das Etikett zu ändern: Ab 2019 soll direkt auf der Verpackungsvorderseite angegeben werden, dass es sich um eine Mischung aus Sonnenblumenöl und Olivenöl handelt. Zudem soll künftig neben den groß abgebildeten Oliven auch eine Sonnenblume zu sehen sein.
"Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, schafft Dennree erst nach öffentlicher Kritik: Auf dem Etikett soll künftig draufstehen, was drin ist. Gar nicht so schwer, sollte man meinen.Wahlleiterin für den Goldenen Windbeutel.
Die anderen Kandidaten für den Goldenen Windbeutel sollten sich an Dennree ein Beispiel nehmen."
Doch nicht nur das „Bratöl Olive“ von Dennree ist ein Beispiel für Etikettenschwindel in Supermarktregalen, neben dem Öl sind sind vier weitere Produkte für den Goldenen Windbeutel nominiert: das „Glacéau Smartwater“ von Coca-Cola, der Erbseneintopf von Edekas Eigenmarke „Gut und Günstig“, der „Kids Tomato Ketchup“ von Heinz und der Riegel „Corny Milch“ von Hersteller Schwartau.
Noch bis Anfang Dezember können Verbraucherinnen und Verbraucher auf www.goldener-windbeutel.de ihren Favoriten für den Preis der dreistesten Werbelüge wählen. Dem Hersteller des Produkts mit den meisten Stimmen will foodwatch den Negativpreis am Firmensitz überreichen.
Im Vorfeld hatten Verbraucherinnen und Verbraucher bereits über 120 Produkte, von denen sie sich getäuscht fühlen, beim „Schummelmelder" eingereicht, der neuen foodwatch-Beschwerdeplattform gegen Werbelügen. Alle der mehr als 100 ganz unterschiedlichen Vorschläge flossen in die Kandidatenauswahl für den Goldenen Windbeutel 2018 ein.