Was ist eigentlich Pimpinelle und wofür wird sie verwendet?
Antwort der Ernährungsexpertin:
Die Pimpinelle, auch Pimpernell genannt, ist ein Küchenkraut, das traditionell in der Frankfurter Grünen Soße verwendet wird. Aber auch zu anderen Gerichten passt die Vitamin-C-haltige Pflanze gut. Zudem wird sie auch noch heute als Heilkraut verwendet.
Jetzt im Sommer ist es toll, die frischen Lebensmittel-Angebote mit verschiedenen Kräutern zu verfeinern und zu dekorieren oder frisches Gemüse und Grillgut in selbstgemachte Kräutermarinaden einzulegen. Auch im Winter bereichern Kräuter jedes Essen durch ihr frisches Aroma und ihre Farbe. Kräuter sollten bei keinem Essen fehlen.
Was aber ist eigentlich Pimpinelle und wofür kann es genutzt werden? Für Johann Wolfgang von Goethe war die Bedeutung klar: Pimpinelle ist ein Küchenkraut und gehört definitiv in die typische Frankfurter Grüne Soße, denn es ist überliefert, dass dies wohl sein Leibgericht gewesen ist.
Pimpinelle: Küchenkraut und Heilkraut
Pimpinelle oder auch Pimpernell ist eine Bezeichnung für den kleinen Wiesenkopf, ein Küchenkraut aus der Familie der Rosazeen. Die Bezeichnung wird aber auch für das Doldengewächs „Bibernelle“ verwendet – wir wollen aber bei dem Küchenkraut Pimpinelle bleiben. Ursprünglich kommt die Pflanze Pimpinelle aus Asien, wo sie im Mittelalter auch als Heilkraut bei verschiedenen Erkrankungen genutzt wurde. Auch heute noch findet sie in der Naturheilkunde Anwendung unter anderem wegen ihrer reinigenden Wirkung und in der Schulmedizin bei Husten und auch bei Asthma. In Deutschland ist die Pimpinelle als frisches Kraut auf dem Wochenmarkt insbesondere im Hessischen beziehungsweise Frankfurter Raum erhältlich.
Erntezeit von März bis August
Als Topfpflanze auf dem Balkon, der Terrasse oder auch im Garten ist die Pimpinelle anspruchslos, solange sie gut gewässert und feucht gehalten wird. Erntezeit ist von März bis August. Ab Mai bilden sich kleine gelblich bis rötliche Blüten, die ebenfalls mit genutzt werden können.
Wie die meisten Kräuter hat die Pimpinelle leicht bittere, aber auch würzige Komponenten und liefert Vitamin C. Ansonsten ist die Pimpinelle geschmacklich eher mild, einer Gurke oder Gurkenschale ähnelnd. Die Blätter sind sehr zart und fein – fast wie bei einer Mimose. Sie welken sehr schnell, daher sollten sie nach der Ernte sofort verwendet werden. Im Kühlschrank lassen sie ich im Gemüsefach ein bis zwei Tage lagern, wenn sie vorab mit etwas Wasser eingesprüht und dann in einem Frischhaltebeutel oder einer Frischhaltedose aufbewahrt werden.
Pimpinelle nicht mitkochen
Bei der Ernte aus eigenem Topf oder Garten braucht man die Pimpernelle nur ganz vorsichtig oder eventuell gar nicht zu waschen, da die Blätter sehr empfindlich sind. Die hübsche, leicht gefiederte Form der Blätter eignet sich auch als Dekoration von Suppen, Soßen oder Desserts. In keinem Fall sollten die Blätter der Pimpinelle mitgekocht werden, sondern an warme Speisen nur abschließend gegeben werden. Kalten Speisen, wie Quark, Kräuteressig oder Sommerbowlen verleiht die Pimpinelle eine erfrischende Geschmackskomponente.
Bild: © fotolia.com/Christian Jung