Nach foodwatch-Kritik: Nestlé nimmt Bio-Suppen vom Markt
Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat seine Bio-Tütensuppen unter dem Label „Maggi Natur Pur“ vom Markt genommen. Über 4.000 Verbraucher hatten sich auf abgespeist.de über den Geschmacksverstärkerschwindel mit Bio-Siegel bei Nestlé beschwert. Nestlé hatte die Produkte mit dem Hinweis „ohne Zusatzstoff Geschmacksverstärker“ beworben, obwohl glutamathaltiges Hefeextrakt enthalten war.
Laut Gesetz muss Hefeextrakt nicht als Geschmacksverstärker deklariert werden, obwohl er die drei geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat enthält. Warum? Er gilt als Zutat und nicht als Zusatzstoff. Nestlé hat diese Lücke schamlos ausgenutzt. Das mag zwar legal sein, ist aber dennoch eine dreiste Verbrauchertäuschung. Deshalb hatte foodwatch die „Maggi Natur Pur Bio Frühlingsgemüsesuppe“ im Oktober 2008 auf www.abgespeist.de als ein Beispiel für die alltägliche legale Irreführung im Supermarkt kritisiert.
Verbraucherprotest mit Wirkung
Bei einer E-Mail-Aktion auf www.abgespeist.de hatten daraufhin mehr als 4.000 Verbraucher direkt an Nestlé geschrieben und gegen den Etikettenschwindel bei der „Maggi Natur Pur Bio Gemüsefrühlingssuppe“ protestiert. Neben den Tütensuppen nahm Nestlé auch die meisten anderen Produkte des „Maggi Natur Pur“-Sortiments vom Markt. Weiter erhältlich sind einige Salatsaucen sowie Gemüse- und Hühnerbrühe. Bei diesen Produkten verzichtet der Hersteller jedoch auf Aromen und Hefeextrakt.
Mit der Kampagne abgespeist.de wendet sich die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch gegen den alltäglichen Etikettenschwindel und die häufig leider legale Verbrauchertäuschung bei Lebensmitteln. Auf der Internetseite werden regelmäßig bekannte Produkte als Werbelüge entlarvt. Die Verbraucher können sich direkt auf www.abgespeist.de beim Hersteller beschweren und eine Änderung der irreführenden Werbepraxis einfordern.